Schulchronik
Jahr | Ereignis |
---|---|
1909 | Gründung der „Städtischen Studienanstalt der realgymnasialen Richtung zu Kassel“. Die Schule wird von Prof. Alexander Kratsch geleitet. Unterbringung im alten Rathaus |
1911 | Das erste Abitur wird von der Schule abgenommen. Gründung des ersten deutschen Ruderinnenvereines |
1913 | Teilnahme des Ruderinnenverein an der Tausendjahrfeier der Stadt Kassel |
1914- 1918 | Viele Schülerinnen helfen während des Ersten Weltkrieges in Lazaretten. Prof. Kratsch wird in das Kriegsgefangenenlager in Niederzwehren abkommandiert. Oberlehrer Hofmann fällt als Soldat an der Westfront. |
1919 | Der Arbeiter- und Soldatenrat zieht in das Schulgebäude ein. Die Heinrich-Schütz-Schule wird in der Luisenschule untergebracht. |
1920 | Wahl des ersten Elternbeirates |
1923 | Ein Lyzeum (ein „Gymnasium für Mädchen“ ) wird angegliedert. Es erfolgt die Umbenennung in „Lyzeum mit Studienanstalt“. Etwa 440 Schülerinnen werden von 28 Lehrkräften unterrichtet. Der erste Lehrerausschuss bildet sich als Vorläufer des Personalrats. |
1924 | Ein neues Bootshaus wird aus eigenen Mitteln finanziert. Neben dem Ruderverein gibt es seit 1921 einen “ Verein für Deutschtum im Ausland“. (VDA).Eine Schülerinnen-Unfallkasse, der Posten einer Schulärztin und eine Schulzahnklinik werden eingerichtet. |
1926 | Eine unentgeltliche „Schülerinnen-Hilfsbibliothek“ mit einem Bestand von 6000 Bänden wird eingerichtet. |
1928 | Prof. Kratsch wird als Schulleiter verabschiedet. Dr. Franz Becker wird sein Nachfolger. Er leitet die Schule bis 1945. |
1930 | Am 17.9 wird das neue Schulgebäude nach Plänen von Heinrich Tessonow (1876-1950) eingeweiht. Die Schule geht in die Trägerschaft des preußischen Staates über und erhält den Namen „Malwida von Meysenbugschule“; sie hat 22 Klassen mit 674 Schülern und ist die größte Schule der Provinz. Das moderne Gebäude wird auch im Ausland bewundert. |
1932 | In der heutigen Bibliothek wird ein Lesezimmer für Schülerinnen eingerichtet. Im Lichthof entsteht ein Schulzoo. |
1934 | Zum letzten Mal können jüdische Schülerinnen das Abitur ablegen. Eltern-, Schülerinnen-und Lehrermitbestimmungen werden abgeschafft. Das 25-jährige Jubiläum wird mit 6000 Gästen gefeiert. |
1935 | Viele der Lehrerinnen und Lehrer besuchen Schulungslager in den Sommer- und Herbstferien. Der Ruderinnenverein feiert sein 25-jähriges Jubiläum. |
1937 | Der Ruderinnenverein wird praktisch aufgelöst: Boote und Bootshaus gehen in den Besitz des Staates über. Rudern wird Pflichtprogramm des Sportunterrichtes. |
1938 | Durch die nationalsozialistische Schulreform gibt es nun einen hauswirtschaftlichen Zweig der Oberstufe. Die Schulzeit wird um ein Jahr verkürzt. Englisch wird erste Pflichtfremdsprache |
1939 | In der Schule zieht zusätzlich eine militärische Behörde ein. Durch die Einberufung von neun Lehrern in den Kriegsdienst und durch viele Hilfsdienste, welche die Schülerinnen ableisten müssen, wird ein geregelter Schulunterricht fast unmöglich |
1940 | Am 1. Januar wird die Schule in „Heinrich-Schütz-Schule“ umbenannt, weil der alte Name als nicht mehr tragbar erschien (Malwida von Meysenbug wurde von den Nationalsozialisten abgelehnt, da sie eine sehr selbstbewusste, emanzipierte und demokratisch gesonnene Frau war). |
1943- 1945 | Nach der Bombennacht am 22.10 wird die Schule in die Kinderlandverschickung (KLV) nach Bad Wildungen verlegt. Das kaum zerstörte Schulgebäude wird nach der Befreiung Kassels durch die Amerikaner beschlagnahmt. |
1945 | Am 1. November wird der Unterricht in Baracken anderer Schulen, Wirtshäusern und Privatwohnungen wieder aufgenommen. Das Schulgebäude wird weiterhin von den Amerikanern genutzt. Dr. Pröbsting wird erster Direktor der Schule, die jetzt wieder ein „staatliches Realgymnasium für Mädchen“ ist. |
1947 | Obwohl das Schulgebäude wieder im guten Zustand ist, gibt es Raumprobleme: In der Aula ist ein Kino der Amerikaner (das Liberty-Theater) untergebracht. Die obere Turnhalle wird als Autohalle genutzt. Der Südflügel ist zerstört. Die Jacob-Grimm-Schule (JGS), das Friedrichsgymnasium, das Pädagogische Institut, die Staatliche Werkakademie und eine Knabenmittelschule nutzen zusätzlich das Gebäude. |
1948 | Dr. Rabeler wird zum Leiter der Schule ernannt. |
1950 | Dr. Pröbsting wird erneut zum Direktor der Schule berufen. |
1951 | Die Bombenlücke im Südflügel wird geschlossen. Erste internationale Kontakte durch Briefwechsel und Schüleraustausch. |
1953 | Die Bundesjugendspiele werden ins Leben gerufen. Die Zahl der Schülerinnen steigt auf über 1000 an. |
1954 | Die Jacob-Grimm-Schule verlässt mit ihren Klassen das Schulgebäude. Die Schülerinnen können erstmals in den letzten beiden Jahren Schwerpunktfächer wählen. |
1955 | Zwei Koedukationsklassen (Klassen mit Jungen und Mädchen) der Herderschule ziehen ein. |
1956 | Zu Ostern werden neue Bildungspläne eingeführt. Der Name „Heinrich-Schütz-Schule“ wird nach einem Beschluss der Schulgemeinde beibehalten. |
1959 | Die Herderschule verlässt wieder das Gebäude. Die Schule feiert ihr 50-jähriges Jubiläum. |
1960 | Einrichtung der „Verkehrserziehung“ |
1963 | Dr. Pröbsting wird als Oberstudiendirektor verabschiedet. Oberstudiendirektor Franke wird Leiter der Schule. Gemeinschaftskunde wird anstelle von Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde eingeführt. |
1964 | Eine Oberstufenklasse für Realschulabsolventen wird eröffnet. Die Luisenschule nutzt auch das Gebäude. |
1966 | Die Schule wird in eine Koedukationsschule umgewandelt. |
1967 | Das Wirtschaftsgymnasium der Friedrich-List-Schule wird in die Oberstufe integriert. |
1968 | Die Studentenbewegung und die politischen Zeitereignisse finden ihren Niederschlag: Am 29.5 versuchen die Schüler der Wilhelmsschule erfolglos die Schüler der HSS zur Demonstration „anzustiften“. |
1969 | Der Direktor der Schule nimmt an einer Tagung „Demokratisierung der Schulen“ im Regierungspräsidium teil. |
1970 | Im Januar und im Februar streiken die Schüler, vor allem gegen den Numerus Clausus. Im Herbst ergreifen die Lehrer durch Niederlegung des zusätzlichen Unterrichtes in den Naturwissenschaften Kampfmaßnahmen. Die Oberstufe streikt erneut vor allem gegen Lehrermangel und Raumnot. Bei den deutschen Rudermeisterschaften ist die HSS mit einem dritten, einem zweiten und drei ersten Plätzen die erfolgreichste. |
1975 | Dr. Mehrhoff wird zum Schulleiter ernannt. Der für 3,7 Mio.DM erstellte und für 915 000 DM ausgestattete Neubau wird fertig. |
1977 | Das Traumschiff Tante Olga“ des documenta-6-Künstlers Anatol erhält zum Ende der d6 seinen Platz vor der Schule. Eine Woche vor Beginn der d6 war das Schiff vom Jadebusen aus gestartet. Während der d6 steht es vor der Orangerie. |
1977- 1983 | Die Schule richtet sich in der J.F.-Kennedy-Straße in Harleshausen eine „Dependance“ wegen Platzmangels ein. Herr Thiele leitet das Provisorium. Hier werden Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7 unterrichtet. |
1979 | Als erstes Kasseler Gymnasium führt die HSS ein Betriebspraktikum für die Klassen 9 ein. Die Zusammenarbeit mit dem Schullandheim Niedenstein beginnt. |
1981 | Erstmals verlassen Schülerinnen und Schüler der HSS nach der 10. Klasse die Schule, um ihre Schullaufbahn an der Jacob-Grimm-Schule fortzusetzen. |
1983 | Das letzte Abitur findet statt. Ab dem Schuljahr 1983/84 bestehen nur noch die Klassen 5-10. Viele Lehrer unterrichten zusätzlich an der Jacob-Grimm-Schule. Mit der Jacob-Grimm-Schule beginnt der Aufbau eines gemeinsames Orchesters. |
1984 | Im Schullandheim Niedenstein wird ein neues Schlafgebäude eingerichtet. Die Schule feiert ihr 75-jähriges Bestehen. |
1986 | Durch Erlass des Hessischen Kultusministers wird die Heinrich-Schütz-Schule in eine schulformbezogene Gesamtschule umgewandelt. Im Schuljahr 1986/87 erfolgt die Einrichtung des ersten Förderstufenjahrganges. |
1987 | Ab 2. Halbjahr nimmt die Heinrich-Schütz-Schule als erste Schule in Kassel an dem Schulversuch Informations- und Kommunikationstechnische Grundbildung (IKG) teil. |
1988 | Im Schuljahr 1988/89 zieht die Haupt- und Realschule Kirchditmold in die Heinrich- Schütz-Schule ein. |
1990 | Herr Karl-Ernst Müller wird zum Direktor der Schule ernannt. Kooperation mit der Walter-HeckerSchule: Schülerinnen und Schüler des Hauptschulzweiges (Jahrgang 8) besuchen an einem Vormittag die Berufsschule und werden in den Arbeitsfelder „Holztechnik“, „Körperpflege“ und „Farbgestaltung“ von Lehrkräften der Berufsschule unterrichtet. |
1997 | Einrichtung einer 3. Musikstunde für interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler (ab Jahrgang 5). Einrichtung einer von Schülerinnen und Schülern betriebenen Cafeteria (im Pavillon auf dem Schulhof).Auflösung der Förderstufe. Die Heinrich-SchützSchule ist nun eine schulformbezogene Gesamtschule ab Jahrgang 5, d.h. der Unterricht erfolgt ab den Klassen 5 in den drei Schulzweigen. |
1998 | Ab dem Schuljahr 1999/2000 nimmt die Heinrich-Schütz-Schule an einem 3-jährigen Comenius-Projekt mit Schulen in Schottland und Finnland teil. Thema: „Geographie: Lebensbedingungen in wirtschaftlich schwachen peripheren Räumen Europas“. |
2002 | Mit Erlass vom 11.12. erhielt die Heinrich-Schütz-Schule vom Kultusministerium die Bezeichnung „Schule mit dem Schwerpunkt Musik“ zuerkannt. |
2002 | Ab dem Schuljahr 2002/03 nimmt die Heinrich-Schütz-Schule an einem 3-jährigen Comenius-Projekt mit Schulen in Schottland und Spanien teil. Thema: „Hydrologie: Wasserversorgung – Wasserstraßen – Ökologie“ |
Juli 2004 | Nach sechsunddreißigeinhalb Jahren im Dienst wird Herr Direktor Karl-Ernst Müller in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolge in der Schulleitung tritt Herr Jörg Sperling an. |
2005 | Beginn der pädagogischen Mittagsbetreuung ab Schuljahr 2005/6. Angebot eines Mittagsessens und Hausaufgabenbetreuung sowie von Spielangeboten. |
2008/9 | Rückkehr zum neunjährigen gymnasialen Bildungsgang (G9). |
2009 | Hundertjahrfeier mit Projektwoche, Festakt und Schulkonzert. |
2010 | Baubeginn für den Neubau des naturwissenschaftlichen Trakts und der Mensa, Fortsetzung der Sanierung der Aula und des Hauptgebäudes. |
2010 | Erneute Anerkennung als Schule mit dem Schwerpunkt Musik. |
2010 | Festliche Einweihung der generalsanierten Aula. |
2011 | Festliche Einweihung des Neubaus und der Mensa. In Erinnerung an die Namensgeberin von 1930-1940 Benennung des Neubaus als „Malwida von Meysenbug“-Flügel. |
2015 | Herr Direktor Jörg Sperling wird in den Ruhestand verabschiedet. |
2016 | Frau Dr. Blumenstein wird zur Schulleiterin ernannt und tritt die Nachfolge von Herrn Sperling an. |
2018 | Seit dem SJ 2018/19 bietet die HSS erstmals ab Jg. 5 die Einwahl in Musikklassen im Realschul- und Gymnasialbereich an. |
2019 | Seit 2019 gibt es an der HSS einen festangestellten Diplom- Sozialarbeiter/ Sozialpädagogen (UBUS-Kraft). |
2020 | Durch das neuartige Coronavirus kommt es ab dem 13.3. zu einem ersten Lock- Down, während dessen die Schulen geschlossen werden und Unterricht als „Distanzunterricht“ gegeben werden soll. Alle Austauschfahrten, Betriebspraktika, Musikworkshops, Konzerte etc. müssen eingestellt werden. Die Defizite der Digitalisierung machen sich massiv bei allen Schulen bemerkbar. Nach den Osterferien geht die HSS als eine der ersten Schulen mit dem „Schulportal“ online. Im Frühsommer ist die HSS Vorreiter mit der Einführung des sogenannten „Rotationsmodells“, bei dem der Präsenzunterricht in zwei Zeitschichten mit je der halben Klasse gegeben wird. Im Herbst/ Winter kommt es zu einem weiteren Lock-Down. |
2021 | Lernbüros werden zur Kompensation der Defizite aus der Coronazeit eingerichtet. Die Klassikkonzerte finden erstmalig wieder unter strengen Coronamaßnahmen statt. |
2022 | Die Betriebspraktika, Ausflüge, Konzerte und weitere schulische Veranstaltungen finden wieder eingeschränkt statt, d.h. mit entsprechenden Vorsorgemaßnahmen. |
2023 | Der Ski- und Snowboardkurs und der Theaterworkshop finden wieder statt. Beginn der Austauschfahrten mit Frankreich und Spanien. Rezertifizierung als „Schule mit musikalischem Schwerpunkt“. In der Schule werden durch die Räume des Altbaus Kabel für ein Schnelles Internet gelegt. |