February 2023
Jazzkonzert 2023
Zum ersten regulären Jazzkonzert nach der Corona-Pandemie luden die Jacob-Grimm- und Heinrich-Schütz-Schule an diesem Donnerstag ein. Den Reigen eröffneten die Musikklasse der HSS und die Mini-Big-Band mit Kostproben ihres Könnens. Danach folgten die Ensembles der Jacob-Grimm-Schule. Gut aufgelegte Musiker spannten einen weiten Bogen von Jazz-Standards über Tango-Musik aus Astor Piazollas Feder bis hin zur elektrisierenden Titelmusik "Zu Asche zu Asche, zu Staub zu Staub" aus der Fernsehserie Babylon Berlin. In den Fluren wurde - wie üblich - getanzt, am Ende gab es Standing Ovations und ein wundervolles Jazz-Medley als Zugabe. Die Einnahmen aus dem Konzert gingen an die Erdbebenhilfe.
Danke für diesen wundervollen Abend.
Hier geht es zur Bildergalerie.















Danke für diesen wundervollen Abend.
Hier geht es zur Bildergalerie.















„Mein Leben war in diesem Moment zu Ende“
Thomas Raufeisen las an der Heinrich-Schütz-Schule vor Schülern aus seinem Buch „Der Tag, an dem uns Vater erzählte, dass er DDR-Spion sei. Eine deutsche Tragödie.“
Vor fünf Abschlussklassen der HSS berichtete Thomas Raufeisen in der Aula der Heinrich-Schütz-Schule davon, wie es ist, wenn man als 16-Jähriger aus einem bisherigen Leben herausgerissen wird, wenn die Familie zerstört wird und man den scheinbar sicher vorgezeichneten Lebensweg verlassen muss. Für Raufeisen wurde dies 1979 zur bitteren Realität, als der Vater die Familie in das Auto setzte, um den schwer erkrankten Großvater in der DDR zu besuchen. „Es war wie immer: Vater fuhr und Mutter verteilte geschmierte Brote an uns“, berichtet Raufeisen. Nur diesmal kam alles anders, denn die Fahrt endete nicht bei den Großeltern auf Usedom, sondern in einem „Gästehaus“ der Stasi bei Berlin. Dort offenbarte sich der Vater, denn der Besuch bei den Großeltern war nur ein Vorwand und er war nicht nur Geologe bei der Preussag in Hannover, sondern auch ein „Kundschafter des Friedens“ im Dienst des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Für Thomas brach in diesem Moment die Welt zusammen, als ihm klar wurde, dass der Vater ein DDR-Spion war, sie jahrelang hintergangen hatte und eine Rückkehr in den Westen unmöglich war. „Vater musste fliehen, denn eine Liste mit Spionen war in der Bundesrepublik aufgetaucht, und er glaubte, kurz vor der Enttarnung zu stehen“, erklärt Raufeisen den staunenden Schülern. In den folgenden anderthalb Stunden berichtet Raufeisen von der Unmöglichkeit, sich in der „tristen und grauen“ DDR einzuleben, von den unterschiedlichen Lebensverhältnissen, dem Leben in Unfreiheit und den Problemen, die er in der Schule hatte: „Freie Meinungsäußerung oder kritisches Denken waren nicht gefragt.“
Auch der Vater hatte feststellen müssen, dass er in dem Staat, den er für den besseren gehalten hatte, nicht mehr leben konnte. Die Familie plante die Flucht in den Westen, flog auf und wurde verhaftet. Thomas wurde wegen „ungesetzlichen Grenzübertritts“ und „landesverräterischer Agententätigkeit“ zu drei Jahren Haft verurteilt, die er in dem Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen und der Sonderhaftanstalt Bautzen II absitzen musste. Als Raufeisen zur Schilderung der Haftbedingungen übergeht, wird es im Publikum ganz still. Nach der Haftentlassung durfte er in den Westen ausreisen. Ob er denn sein Abitur im Westen ablegen konnte, will eine Schülerin wissen. „Ja, ich konnte auf dem zweiten Bildungsweg mein Abitur machen und studieren“, erklärt Raufeisen, „und ich hatte Nachholbedarf, denn mir sind ja wesentliche Jahre meiner Jugend gestohlen worden. Ich lebe heute ein normales Leben.“ Das Verhältnis zu seinem Vater habe sich nicht mehr vollständig normalisieren können, dazu sei der Vertrauensbruch zu groß gewesen. „Was ist mit Ihren Eltern geschehen?“, wird gefragt. Seine Mutter sei als gebrochene Frau nach der Verbüßung ihrer Haftstrafe in den Westen entlassen worden, sein Vater unter mysteriösen Umständen in der Haft ums Leben gekommen. „Vielleicht wusste er zu viel“, schließt Raufeisen seinen Vortrag.
Thomas Raufeisen hat sein Schicksal in dem Buch „Der Tag, an dem unser Vater erzählte, dass er ein DDR-Spion sei. Eine deutsche Tragödie“ festgehalten. Der Autor arbeitet hauptberuflich als Referent in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und kann als Referent der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur an Schulen eingeladen werden. Ziel ist es, junge Menschen für den Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur nach 1945 zu sensibilisieren.
Vor fünf Abschlussklassen der HSS berichtete Thomas Raufeisen in der Aula der Heinrich-Schütz-Schule davon, wie es ist, wenn man als 16-Jähriger aus einem bisherigen Leben herausgerissen wird, wenn die Familie zerstört wird und man den scheinbar sicher vorgezeichneten Lebensweg verlassen muss. Für Raufeisen wurde dies 1979 zur bitteren Realität, als der Vater die Familie in das Auto setzte, um den schwer erkrankten Großvater in der DDR zu besuchen. „Es war wie immer: Vater fuhr und Mutter verteilte geschmierte Brote an uns“, berichtet Raufeisen. Nur diesmal kam alles anders, denn die Fahrt endete nicht bei den Großeltern auf Usedom, sondern in einem „Gästehaus“ der Stasi bei Berlin. Dort offenbarte sich der Vater, denn der Besuch bei den Großeltern war nur ein Vorwand und er war nicht nur Geologe bei der Preussag in Hannover, sondern auch ein „Kundschafter des Friedens“ im Dienst des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Für Thomas brach in diesem Moment die Welt zusammen, als ihm klar wurde, dass der Vater ein DDR-Spion war, sie jahrelang hintergangen hatte und eine Rückkehr in den Westen unmöglich war. „Vater musste fliehen, denn eine Liste mit Spionen war in der Bundesrepublik aufgetaucht, und er glaubte, kurz vor der Enttarnung zu stehen“, erklärt Raufeisen den staunenden Schülern. In den folgenden anderthalb Stunden berichtet Raufeisen von der Unmöglichkeit, sich in der „tristen und grauen“ DDR einzuleben, von den unterschiedlichen Lebensverhältnissen, dem Leben in Unfreiheit und den Problemen, die er in der Schule hatte: „Freie Meinungsäußerung oder kritisches Denken waren nicht gefragt.“
Auch der Vater hatte feststellen müssen, dass er in dem Staat, den er für den besseren gehalten hatte, nicht mehr leben konnte. Die Familie plante die Flucht in den Westen, flog auf und wurde verhaftet. Thomas wurde wegen „ungesetzlichen Grenzübertritts“ und „landesverräterischer Agententätigkeit“ zu drei Jahren Haft verurteilt, die er in dem Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen und der Sonderhaftanstalt Bautzen II absitzen musste. Als Raufeisen zur Schilderung der Haftbedingungen übergeht, wird es im Publikum ganz still. Nach der Haftentlassung durfte er in den Westen ausreisen. Ob er denn sein Abitur im Westen ablegen konnte, will eine Schülerin wissen. „Ja, ich konnte auf dem zweiten Bildungsweg mein Abitur machen und studieren“, erklärt Raufeisen, „und ich hatte Nachholbedarf, denn mir sind ja wesentliche Jahre meiner Jugend gestohlen worden. Ich lebe heute ein normales Leben.“ Das Verhältnis zu seinem Vater habe sich nicht mehr vollständig normalisieren können, dazu sei der Vertrauensbruch zu groß gewesen. „Was ist mit Ihren Eltern geschehen?“, wird gefragt. Seine Mutter sei als gebrochene Frau nach der Verbüßung ihrer Haftstrafe in den Westen entlassen worden, sein Vater unter mysteriösen Umständen in der Haft ums Leben gekommen. „Vielleicht wusste er zu viel“, schließt Raufeisen seinen Vortrag.
Thomas Raufeisen hat sein Schicksal in dem Buch „Der Tag, an dem unser Vater erzählte, dass er ein DDR-Spion sei. Eine deutsche Tragödie“ festgehalten. Der Autor arbeitet hauptberuflich als Referent in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und kann als Referent der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur an Schulen eingeladen werden. Ziel ist es, junge Menschen für den Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur nach 1945 zu sensibilisieren.
Jazzkonzert 2023
14/02/23 18:24 Gespeichert in:Aktuelles
Am 16.02.2023 findet in der Aula um 19.30 Uhr das gemeinsame Jazzkonzert der JGS und HSS statt. Die Einnahmen aus dem Konzert sollen aus gegebenem Anlass an die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Syrien und der Türkei gehen.


Spontane Hilfsaktion für die Erdbebenopfer an der Heinrich-Schütz-Schule
Für die Schülerinnen und Schüler der Klasse R8c und R7b war schnell klar, dass man zusätzlich zu einer Trauerbeflaggung mehr für die Erdbebenopfer machen müsse. So forderten sie unmittelbar als Ausdruck des tief empfundenen Mitgefühls mit den tausenden Opfern dazu auf, eine Schweigeminute einzulegen. Diese wurde auch spontan um 12 Uhr am 10.02.2023 umgesetzt.
Die Auswirkungen des Erdbebens haben viele Schülerinnen und Schüler sehr betroffen gemacht, zumal einige von ihnen auch Verwandte haben, die im Erdbebengebiet wohnen. Ayse aus der R8c berichtete tief bewegt, dass sie gerade an dem aktuellen Tag erfahren habe, dass ihre Cousine unter den Trümmern umgekommen sei. Statt untätig zu bleiben, startete sie engagiert mit den Mitschülern in der Schule eine Spendenaktion.
Noch am selben Nachmittag wurde der anstehende Elternsprechtag für einen Spendenstand (siehe Bild) genutzt und es konnten innerhalb weniger Stunden bereits über 600 € gesammelt werden.
Weiterhin wurde zusammen mit einer weiteren Klasse, der R7b, ein Kuchenverkauf für die aktuelle Woche organisiert, bei dem alle Einnahmen dem Spendenkonto zu Gute kommen sollen.
Zusätzlich planen die Schülerinnen und Schüler beim gemeinsamen Jazzkonzert von Heinrich-Schütz-und Jacob-Grimm-Schule am Donnerstag, 16.02.2023, die Abendgäste um finanzielle Unterstützung zu bitten.
Der gesamte Erlös soll schließlich der „Aktion Deutschland Hilft“ übergeben werden.
Die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Schütz-Schule hoffen nun, dass sich viele Spender finden und sich auch andere Kasseler Mitbürger, Schulen oder Firmen an Spendenaktionen für die Erdbebenopfer beteiligen.
Vielen Dank für euer tolles Engagement!
Ein sehr großes Lob an die Klassen R8c und R7b, die durch die Spendensammlung am Elternsprechtag, beim Jazzkonzert von Heinrich-Schütz- und Jacob-Grimm-Schule sowie durch Kuchenverkäufe innerhalb einer Woche 2545,02 € für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gesammelt haben.



Die Auswirkungen des Erdbebens haben viele Schülerinnen und Schüler sehr betroffen gemacht, zumal einige von ihnen auch Verwandte haben, die im Erdbebengebiet wohnen. Ayse aus der R8c berichtete tief bewegt, dass sie gerade an dem aktuellen Tag erfahren habe, dass ihre Cousine unter den Trümmern umgekommen sei. Statt untätig zu bleiben, startete sie engagiert mit den Mitschülern in der Schule eine Spendenaktion.
Noch am selben Nachmittag wurde der anstehende Elternsprechtag für einen Spendenstand (siehe Bild) genutzt und es konnten innerhalb weniger Stunden bereits über 600 € gesammelt werden.
Weiterhin wurde zusammen mit einer weiteren Klasse, der R7b, ein Kuchenverkauf für die aktuelle Woche organisiert, bei dem alle Einnahmen dem Spendenkonto zu Gute kommen sollen.
Zusätzlich planen die Schülerinnen und Schüler beim gemeinsamen Jazzkonzert von Heinrich-Schütz-und Jacob-Grimm-Schule am Donnerstag, 16.02.2023, die Abendgäste um finanzielle Unterstützung zu bitten.
Der gesamte Erlös soll schließlich der „Aktion Deutschland Hilft“ übergeben werden.
Die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Schütz-Schule hoffen nun, dass sich viele Spender finden und sich auch andere Kasseler Mitbürger, Schulen oder Firmen an Spendenaktionen für die Erdbebenopfer beteiligen.
Vielen Dank für euer tolles Engagement!
Ein sehr großes Lob an die Klassen R8c und R7b, die durch die Spendensammlung am Elternsprechtag, beim Jazzkonzert von Heinrich-Schütz- und Jacob-Grimm-Schule sowie durch Kuchenverkäufe innerhalb einer Woche 2545,02 € für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gesammelt haben.



Sieger des Mathewettbewerbs geehrt
Am Freitag vor der Zeugnisausgabe wurden die Schulsieger des Mathewettbewerbs in der Aula für ihre hervorragenden Leistungen geehrt.
Hauptschulzweig:
1. Mohammad Hossein (44 Punkte)
2. Nupelda Ünsal (39,5 Punkte)
Realschulzweig:
Gymnasialzweig:
1. Merit Stönner (47 Punkte)
Wir gratulieren!

Hauptschulzweig:
1. Mohammad Hossein (44 Punkte)
2. Nupelda Ünsal (39,5 Punkte)
Realschulzweig:
- 1. Isabella Meier (35 Punkte)
- 2. Henry Rüppel (34 Punkte)
Gymnasialzweig:
1. Merit Stönner (47 Punkte)
- 2. Friedrich Lingelbach (42,5 Punkte)
- 3. Fabian Bethke (37 Punkte)
Wir gratulieren!
